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An zentraler Stelle in der Bibliothek befindet sich eine freistehende Skulptur. Basismaterial dieser Arbeit sind Bücher. Zwei sich gegenüberstehende Regalflächen, gleichmäßig unterteilt, sind vollständig mit angeschnittenen Büchern ausgefüllt. Die Verbindung der beiden Regale durch ein schmaleres Mittelteil ermöglicht Einblicke auf die Buchrücken. Die Außenseiten des Objektes sind durch unterschiedliches Weiß und Grau bestimmt, in das sich durch die Buntheit einzelner Buchseiten feine Farbwerte mischen. Schriftfragmente und Farbe prägen die Innenflächen der Skulptur. Durch das Beschneiden auf ein Format haben die Bücher ihre eigentliche Funktion und Bedeutung verloren. Im gewohnten Sinne sind sie nutzlos geworden und verweisen, gleichsam erstarrt, auf die Vergänglichkeit und Verfallsanfälligkeit ihrer Inhalte. Die Bücher erhalten durch das Freilegen der inneren Struktur einen anderen Wert, eine neue Qualität. Reihen bewegter grafischer Setzungen und Konzentrationen feinster Linien verleihen den Außenseiten der Bucharbeit den Charakter einer Zeichnung. Der Betrachter sieht sich zweier Flächen gegenüber, die ein nervöses Pulsieren und optisches Vibrieren freisetzen. Die inhaltliche Brisanz der Bücher scheint auf transformierte Weise gegenwärtig.
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